Wohl selten hat ein neues Beteiligungsmodell so viel Euphorie ausgelöst wie der 8erRat. Egal wem wir von dem Modell berichten, stets ist die Reaktion die gleiche: Überall will man den 8erRat erproben.
von Erik Flügge
Auf dem Bundesnetzwerktreffen Kinder- und Jugendbeteiligung spreche ich in diesem Jahr zum ersten Mal. Ich berichte vom 8erRat, den Udo Wenzl und ich als neues Beteiligungsmodell in der Kommune entwickelt haben. Unser Anspruch heißt, wir wollen, dass alle Jugendlichen in einer Kommune eine konkrete Beteiligungserfahrung machen und nicht nur ein paar gewählte. Wie jedes Mal, wenn wir von dem Gedanken berichten, lösen wir Begeisterung aus.
Begeisterung bei Beteiligungseuphorikern, wie sie sich beim Bundesnetzwerk Kinder- und Jugendliche treffen, auszulösen ist recht einfach. Wann immer jemand zeigt, wie vor allem Beteiligungsferne einbezogen werden können, geht uns allen, die wir Beteiligung ermöglichen wollen, das Herz auf. Leider scheitern wir mit diesem Ansatz allzu oft dann bei den Kommunalen Entscheidungsträgern. Ganz anders beim 8erRat.
Udo Wenzl ist diese Woche in Gaggenau. Eine badische Stadt, in der gerade Aufbruchsstimmung herrscht. 80 Jugendliche aus den Schülervertretungen sind gekommen, um gemeinsam mit dem erfahrenen Beteiligungsexperten über die Einführung des 8erRates in Gaggenau zu beraten. Am Ende sind sich Jugendliche, Ratsmitglieder, Oberbürgermeister, Schulen und Verwaltung einig: Wir wollen den 8erRat.
Die Stadt Gaggenau hat sich viel vorgenommen, genau wie Freiburg und immer mehr andere Städte. Sie wollen alle Achtklässler in einem strukturierten Prozess ein Jahr lang zu aktiven Beteiligten in der Kommune machen, die ganz konkret ihre Lebenswirklichkeit gestalten und für Veränderungen um politische Mehrheiten ringen. Dafür müssen sie nicht gewählt werden, sie müssen sich nur einbringen und ihre Ideen auf den Tisch legen. Unterstützt werden sie dabei von der Jugendarbeit, den Schulen und den Städten.
Udo Wenzl und ich haben uns ein Ziel gesetzt: Wir wollen, dass Jugendbeteiligung endlich allen Jugendlichen zu teil wird. Begeistert sind wir jetzt wirklich davon, dass Jugendliche, Schulen, Politik und Verwaltung diesen Wunsch gemeinsam teilen. HERZLICHEN DANK!